Atem- und Biografiearbeit - Ohne Lebenskrisen keine Weiterentwicklung

«Und wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du kaum begreifen können, wie du ihn durchquert und überlebt hast. Du wirst auch nicht sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Derjenige, der aus dem Sandsturm kommt, ist nicht mehr derjenige, der auch durch ihn hindurchgegangen ist. Darin liegt der Sinn eines Sturms.» Haruki Murakami

 
Die Methode des biografischen Arbeitens in Verbindung mit der Atem-und Körpertherapie begleitet und unterstützt den Erinnernden bei der Suche oder Festigung seiner Identität, bei einer Bilanzierung seines bisherigen Lebens oder dabei, rückblickend seinen Lebensweg bis ins Hier und Jetzt zu verfolgen und von diesem Standort aus eine Neudefinition des zukünftigen Lebens zu formen.

Das Vermeiden unserer Trigger verhindert auch unsere Heilung von innen heraus. Als Trigger verstehen wir einen Auslöser, der in uns eine Empfindung hervorruft. Wenn wir diesen Trigger wegdrängen, kann keine Heilung geschehen. Das Problem/der Trigger wird mit uns verbunden und kann somit nicht gelöst werden. Solche Trigger bestimmen, wenn man ihnen nicht auf die Schliche kommt, sehr stark unseren Lebensweg und auch die Entscheidungen, welche wir dadurch treffen. Hier kann eine bewusste, im geschützten Rahmen stattfindende, Auseinandersetzung mit der eigenen Atem-, Gefühls- und Berührungsbiographie wertvolle Hinweise für neue Handlungs-und Reaktionsmöglichkeiten schenke. 

Die verschiedenen Interventionen der Biografiearbeit reichen von kurzen Atem- und Körperübungen, Imaginationen, Meditationen und verschiedenen Elementen aus der Gestaltungstherapie, bis hin zur intensivsten Erinnerungsarbeit und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Nicht alle Klient:innen, welche eine Beratung aufsuchen, möchten oder können durch eine Gesprächsführung Fragen zu der eigenen Biografie zufriedenstellend beantworten. Manchmal kann die Antwort auf innere Fragen nicht rational beantwortet werden. In der Biografiearbeit werden verschiedene Methoden und Materialien eingesetzt, die den Menschen ‚ganzheitlich‘ ansprechen. Sie ermöglichen es, den inneren Bildern einer Biografie Gestalt zu geben. Wichtig und hilfreich ist es, alle Sinne miteinbeziehen. Für die Arbeit mit und an der eigenen Biografie gibt es zahlreiche Methoden. Man kann die eigene Lebensgeschichte malen, basteln, aufschreiben oder auf andere Weise darstellen.

Die Ziele der Biografiearbeit sind dabei vielfältig. Dazu zählen:

·         Handlungsspielräume und Lösungskompetenzen aufdecken

·         persönliche Ziele und Umsetzungsstrategien entwickeln

·         Rollen, Verhaltensmuster und Glaubenssätze untersuchen

·         kulturelle und familiäre Einflüsse hinterfragen,

·         Lebensentwürfe diskutieren,

·         die Perspektive wechseln,

·         Wendepunkte nochmals anschauen oder

·         lernen, die eigene Lebensgeschichte zu akzeptieren

·         erfahrene Selbst- und Fremdbilder hinterfragen und auch revidieren

Biografiearbeit kann eine tiefgründige, spielerische und kreative Art sein über das eigene Leben zu reflektieren. Versöhnung mit den eigenen Lebensetappen zu schliessen, gibt unglaublich viel an Ressourcen und verschütteten Kräften frei. Viele wertvolle Erkenntnisse und kostbare Ressourcen können dadurch für unsere Klient:innen entstehen. Somit beginnt ein heilsamer bestärkender Selbstregulations- und Wachstumsprozess, bei dem die Selbstwirksamkeit immer mehr in den Vordergrund treten darf.

Atem-und Biografiearbeit in der Natur

Atem- und Biographiearbeit kann auch in der Natur stattfinden. Ab 2025 bieten wir wieder Waldgänge mit verschiedenen Themen an. 

Neugierig geworden? Dann freue ich mich über eine Kontaktaufnahme.