Elementare Bausteine der Atemtherapie
Einer der wichtigsten Bausteine der Atemtherapie ist die Erfahrung mit dem eigenen Körper. Dehnungs- und Bewegungsübungen schulen und fördern das eigene Empfindungs- und Körperbewusstsein. Diese im Rhythmus des Atems durchgeführten Übungen weiten die verschiedenen Atemräume (oberer, unterer, mittlerer, innerer und äusserer Raum). Unser Atem wird dadurch tiefer und ruhiger. Dadurch fühlen wir uns vitalisierter, mit uns selber besser verbunden und wohler in unserem Körper.
Berührung in der Atemtherapie
Berührung ist taktile Kommunikation. Immer besser kann heutzutage die Wissen-schaft belegen, welch heilende Kraft eine bewusst ausgeführte und empfangene Berührung besitzt. Berührungen wirken auf uns ein und bewirken Veränderungen in uns.
Perspektivenwechsel als Chance
Fast jede schwierige Situation, die in der Akutphase als unüberwindbares Drama erscheint, bietet die Möglichkeit daran zu wachsen. Mittels atemtherapeutischer Unterstützung kann man sich der eigenen resilienten Kräfte bewusst werden und einen Perspektivenwechsel vornehmen. Darin liegt die Chance, dem Leben wieder kraftvoll und sinnhaft zu begegnen.
Stille Präsenz im atemtherapeutischen Setting
Mit unserem umfassenden Da-Sein (therapeutisches Nichts-Tun) eröffnen wir unseren Klient*innen in der Regel einen Begegnungsraum, in dem sie einfach so sein können wie sie gerade sind, ohne Ansprüche unsererseits. Es gibt ihnen aber auch die Möglichkeit, einfach so zu sein, wie sie sind, ohne Ansprüche sich selbst gegenüber zu stellen. Es ist ein gemeinsames Annehmen, von dem was gerade ist, ohne Bewertung oder Veränderungswillen.
Stille Präsenz entsteht nicht im Kopf, es ist eine innere Einstellung | Intention. Jede Therapeutin findet ihren eigenen Weg, um diesen Raum der "stillen Präsenz" anbieten zu können. Ich bin überzeugt, dass uns in diesem Begegnungs- und Berührungsmoment die innere Hingabe, Achtsamkeit und die ehrliche Anteilnahme unseren Klient*innen und deren Herausforderungen gegenüber verbindet. In dieser präsenten Leere können neue Impulse entstehen (beim Klient/bei der Klientin, aber auch bei uns selbst), vielleicht nicht gerade im Hier und Jetzt, doch es können wichtige Samen gepflanzt werden, die in ihrem Tempo blühen werden.
Unsere stille Präsenz ist auch immer wieder angebracht nach fordernden Griffen oder intensiven Behandlungsphasen. Wir sind bewusst da, geerdet und präsent für unsere Klient*innen, die eine solche Begegnung mit anderen Menschen oftmals gar nie erfahren durften. Unsere ruhige Hinwendung | Berührung ermöglicht und aktiviert auch eine Tonusregulation. Da-Sein wirkt vertrauensbildend, beruhigend und entspannend auf verschiedenen Ebenen.
Stille Präsenz verlangt von uns selbst ein nichts bewirken Wollen im Hier und Jetzt, nicht auf der Jagd sein nach der perfekten Lösung, sondern Da-Sein für das, was gerade ist, sich zeigt oder sich auch noch nicht zeigen kann. Es ist eine Art Vertrauen dem Leben, dem Behandlungsprozess gegenüber, dass nach der Leere auch wieder Fülle kommen wird. Dass der Sturm im Wasserglas sich wieder legen wird oder dass Fragen auch eine gewisse Zeit unbeantwortet bleiben und wir dennoch unseren Weg, unser Gleichgewicht finden.
Das Halten der Stillen Präsenz gibt unseren Klient*innen auch die Möglichkeit, sich klarer mit Anteilen zu verbinden, die nicht im Fluss sind. Sie können sich ruhig und begleitet mit ihrem Sein verbinden, mehr und mehr in ihrem physischen Körper ankommen, ihn fühlen und wahrnehmen. Sich den Herausforderungen von einer anderen Warte stellen. Eine Wahrnehmung von Erdung und wieder im eigenen Sein beheimatet zu sein kann geschehen, auch wenn noch nicht alles gelöst und verarbeitet wurde. Selbstempathie und eine tiefere Verbindung zu sich selbst können so gestärkt werden.
Interventionen und Arbeitsweise der Atemtherapie
Beispiel einer Thymographie / Seelenbild
Beispiel einer Somatographie